Bereits im August haben wir uns öffentlich gegen das geplante Neubaugebiet auf der „Eselswiese“ in Rüsselsheim-Bauschheim ausgesprochen. Die derzeitigen Entwicklungen unterstreichen unsere Haltung und zeigen, wie unverantwortlich dieses Vorhaben ist – für die Natur, die Artenvielfalt und eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Auf dem Opel-Gelände werden zukünftig 140 Hektar aus der Nutzung genommen, Flächen, die für Wohn- und Gewerbenutzungen genutzt werden könnten. Dass dennoch mit der Bebauung der „Eselswiese“, landwirtschaftliche Flächen im Umfang von 65 ha versiegelt werden sollen, widerspricht dem Baugesetzbuch, das den sparsamen Umgang mit Boden vorschreibt.
Besonders alarmierend ist der drohende Verlust von Offenlandvogelarten, die auf der „Eselswiese“ noch mit einer relativ hohen Population vorhanden sind. Arten wie Feldlerche, Rebhuhn und Grauammer, die bereits stark gefährdet sind, wären durch eine Bebauung direkt bedroht. Nach eingehender Prüfung mussten wir feststellen, dass es in der Gemarkung Rüsselsheim keine ausreichend großen und geeigneten Flächen gibt, um den Verlust des Lebensraums dieser Arten auszugleichen. Dies verstößt gegen das Bundesnaturschutzgesetz und stellt ein unüberwindbares Hindernis im Hinblick auf den Artenschutz dar.
Hinzu kommen die Belastungen durch die geplante Stromtrasse „Rhein-Main-Link“, bei der am Ortsrand von Bauschheim, von Ginsheim kommend Richtung Astheim, riesige Erdkabel verlegt werden sollen. Dieser Eingriff beeinträchtigt auch potenzielle Ausgleichsflächen, die für den Schutz der Arten dringend benötigt werden. Die Auswirkungen auf den Naturhaushalt wären enorm – und eine zusätzliche Bebauung würde die Situation weiter verschärfen.
Der BUND wird sich intensiv auf die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung vorbereiten. Wir werden eine klare und fundierte Stellungnahme einbringen, um die Bebauung der „Eselswiese“ zu verhindern und die Artenvielfalt in unserer Region zu bewahren. Unser Ziel ist klar: den Lebensraum der Tiere und die Natur vor Ort zu schützen. Wir setzen uns dafür ein, dass nachhaltige Alternativen geprüft und die Bedürfnisse von Mensch und Natur in Einklang gebracht werden.