BUND lehnt Neubaugebiet „Eselswiese“ in Rüsselsheim-Bauschheim ab

18. August 2024

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) spricht sich entschieden gegen die Pläne zur Errichtung des Neubaugebiets Eselswiese in Rüsselsheim aus. Angesichts der Tatsache, dass Rüsselsheim bereits die höchst versiegelte Stadt in Hessen ist, fordert der BUND ein Umdenken in der Stadtentwicklung.

Hohe Versiegelung und alternative Flächenverfügbarkeit

Rüsselsheim ist bereits die Stadt mit dem höchsten Versiegelungsgrad in Hessen. Die weitere Versiegelung wertvoller Flächen durch das geplante Neubaugebiet Eselswiese ist daher aus ökologischer Sicht nicht tragbar. Wir müssen verantwortungsvoll mit unseren Flächen umgehen und die Versiegelung auf ein Minimum reduzieren.

Eine tragfähige Alternative bieten die zukünftig freiwerdenden Flächen auf dem Opel-Werksgelände. Hier kann dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden, ohne zusätzliche landwirtschaftliche Nutzflächen zu zerstören. Diese Flächen bieten eine nachhaltige Lösung, um den Wohnraumbedarf der Stadt zu decken.“

Verlust hochwertiger landwirtschaftlicher Flächen und Artenvielfalt

Mit der Bebauung der Eselswiese würden hochwertige landwirtschaftliche Flächen unwiederbringlich verloren gehen. Diese Flächen sind nicht nur für die lokale Landwirtschaft von großer Bedeutung, sondern auch für zahlreiche Tierarten. Die Agrarlandschaft um Rüsselsheim bietet vielen Tierarten einen wertvollen Lebensraum, der durch die Bebauung zerstört würde. Besonders betroffen wären Arten wie die Feldlerche, das Rebhuhn und die Grauammer.

Zweifel an ausreichenden Ausgleichsflächen

Der BUND äußert zudem starke Zweifel daran, dass die notwendigen Ausgleichsflächen für die bedrohten Tierarten im räumlichen Zusammenhang überhaupt vorhanden sind. Es ist fraglich, ob geeignete Ausgleichsflächen in ausreichender Größe und Qualität zur Verfügung gestellt werden können. Ohne geeignete Ausgleichsmaßnahmen droht der Verlust wertvoller Artenvielfalt in der Region.

Forderung nach nachhaltiger Stadtentwicklung

Der BUND fordert die Stadt Rüsselsheim auf, die Pläne für das Neubaugebiet Eselswiese zu überdenken und stattdessen auf nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte zu setzen. Wir brauchen eine Entwicklung, die sowohl den Wohnraumbedarf deckt als auch den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen gewährleistet.

Heike Muster
Mitglied im BUND-Kreisvorstand Groß-Gerau
Ortsbeauftragte des BUND-Kreisverbandes Groß-Gerau für Rüsselsheim

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