BUND Kreisverband
Groß-Gerau

Zukunftsfähige Mobilität statt Autobahnausbau! Fahrradsternfahrt am 23. April

23. Mai 2023

Breites Protestbündnis zieht positive Bilanz

BICKENBACH

Etwa 300 Leute nahmen an einer Sternfahrt teil, welche aus Darmstadt, Heppenheim, Gernsheim und Rüsselsheim/Groß Gerau nach Bickenbach radelten.

Schon auf dem Luisenplatz in Darmstadt hatte es bei strahlemdem Sonnenschein die erste Auftaktkundgebung gegeben:" Ein Ausbau von Autobahnen verursacht mehr Stau und nicht weniger" stellt Inge Schönhardt von Greenpeace die Ergebnisse eine Studie ihrer Organisation vor.

Etwa 300 Meter weiter, vor der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände legte Antje Sander (Parents for Future Darmstadt und Umgebung) dann einseitige Lobbyinteressen offen: "Unser Verkehrsminister Tarek Al-Wazir ist gut beraten nicht auf Leute wie Herrn Rohletter, den Straßenbauunternehmer und Sprecher im Verkehrsausschuss der VHU zu hören, die ihre Verdienstinteressen vor den notwendigen Strukturwandel und den Schutz der Lebensgrundlagen aller stellen"

Bei der Ausfahrt Seeheim-Jugenheim an der A5 ging dann für eine Weile nichts mehr in Hinsicht Autoverkehr. Die Polizei hatte dort die Kreuzung für eine Kundgebung gesperrt. Inzwischen hatten sich alle vier Fahrraddemos zu einem Zug vereinigt. " Es sollen 29 Ausbauprojekte an sieben Autobahnen in Hessen noch schneller gebaut werden. Hier werden unsere letzten Ökosysteme geopfert" sagte dort Michael Tönsmann von Energiewende Rüsselsheim. Dann erwähnt er die gesperrte Salzbachtal-Brücke der A66 in Wiesbaden und ergänzt "Hier hat der vorhandene bundesweite Instandhaltungstau an Brücken zur Einsturzgefahr geführt. Die Pendler finden keinen leistungsfähigen ÖPNV vor, der als Ersatz dienen könnte. Das sind die wahren Probleme!"

Beim Abschluss auf dem Rathausplatz in Bickenbach erzählt Prof. Dr. Axel. Wolfermann von der Hochschule Darmstadt, was er unter effizientem Einsatz der Geldmittel und Technologieoffenheit im Verkehrswesen versteht: "Zuerst den klimafreundlichsten, kostengünstigsten, platzsparendsten und flexibelsten Verkehrsträger wie das Fahrrad berücksichtigen und dann für längere Strecken auf den Bahnverkehr und den Einzelwaggonverkehr in die Peripherie setzen. Dort muss dringend modernisiert und digitalisiert werden. Es sollten wieder viel mehr Firmen eine Bahnanschluss bekommen. Der Wunsch ist vielfach da aber die Wahlmöglichkeit eben nicht mehr"

Einig waren sich alle Naturschutz und Klimagruppen darin, dass die Sternfahrt gelungen und ein voller Erfolg war. Sie war eine von über 40 Veranstaltungen für die Verkehrswende an diesem Wochenende in ganz Deutschland. Für den Grundsatz, dass eine zukunfsfähige Mobilität eine für alle sein muss, bezahlbar, umwelt- und klimaschonend, werden sie sich weiter einsetzen. " Das ist nur gerecht und auch vernünftig" sagte Christine Allendörfer vom BUND Groß Gerau.


Zur Fahrradsternfahrt wurde aufgerufen von

Parents for Future Darmstadt und Umgebung, Students for Future Darmstadt, Fridays for Future Darmstadt, Scientist for Future Darmstadt, Greenpeace Darmstadt, ADFC Darmstadt-Dieburg, VCD Darmstadt-Dieburg, BUND KV Darmstadt Umweltgewerkschaft Darmstadt, Naturfreunde Darmstadt, NABU Seeheim-Jugenheim, Bickenbach for Future

BUND KV Bergstraße, NABU Bergstraße, ADFC Bergstraße, Klimabündnis Bergstraße, Fridays for Future Bensheim, Parents for Future Bensheim, Regionalbauernverband Starkenburg, Netzwerk Bergstraße Mobil, Bündnis Mensch und Natur Rimbach, Netzwerk Bergsträßer Wald

BUND KV Groß Gerau, ADFC KV Groß Gerau, ENERGIEWENDE Rüsselsheim e.V., Fridays for Future Groß Gerau, Naturfreunde Pfungstadt, Parents for Future Lambertheim, Naturfreunde Rüsselsheim, Forum Verkehrswende Groß Gerau, Rüsselsheim Zero, Attac Rüsselsheim
 

Text: gemeinsame Pressemeldung des Protestbündnisses
Fotos: Helmut Weick

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