© Lynn Anders / BUND Hessen
Anlässlich des Tags des Baums am 25. April 2021 ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kreisverband Groß-Gerau Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Stadtbäume zu wässern!
„Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst da. Die vergangenen Sommer haben den Bäumen stark zugesetzt. Noch sieht man ihnen nicht immer an, dass sie unter Trockenstress leiden. Doch die Sommer 2018, 2019 und 2020 haben ihre Spuren hinterlassen. Ob alle unsere Bäume einen vierten trockenheißen Sommer überleben, ist fraglich. Deshalb brauchen sie in den kommenden Monaten weiterhin kommunale Hilfe, aber verstärkt auch die nachbarschaftliche Unterstützung durch uns Bürger", erklärt Jutta Stern, Sprecherin des BUND Kreisverbands Groß-Gerau, „Unser Kreis hat in vielen Teilen sandige, also kaum wasserbindende Böden, und durch die Lage zwischen zwei Gebirgen (Odenwald und Taunus) gibt es noch weniger Niederschläge in Hitzesommern als anderswo in Hessen.“
Straßenbäume haben es aufgrund der schlechten Standort- und Bodenverhältnisse besonders schwer. Und gleichzeitig sind sie besonders wichtig, denn sie spenden Schatten, kühlen die Umgebung und filtern Schadstoffe aus der Luft. „Wir sind auf ihre Funktion als städtische Klimaanlagen angewiesen und müssen nun verhindern, dass noch mehr Bäume verdursten. Deshalb hoffen wir auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Groß-Gerau. Gemeinschaftliches Gießen, gerade auch mit Kindern, macht Spaß und verteilt die Versorgung der Bäume mit den benötigten 8-10 Eimern Wasser auf mehrere Schultern. So können die grünen Riesen mit wenig Aufwand in trockenen Phasen gestärkt werden“, ergänzt Vorstandsmitglied Gutta Dreyer.
Der BUND fordert deshalb die Kommunen im Kreis Groß-Gerau auf, schnelle Klimaan-passungsstrategien für Straßenbäume herbeizuführen. Möglich wäre dies zum Beispiel in Form von Baumpatenschaften und - neben öffentlicher - verstärkt auch nachbarschaftliche Be-wässerung von Jung- und Altbäumen. Hier könnten die Kommunen Motivation und Information verstärken. Kommunen könnten überdies Gewerbe und große Flächen beanspruchende Unternehmen wie etwa Logistikzentren und Gewerbeparks stärker in die Pflicht nehmen, ihre Grünflächen und Bäume zu gießen. „Gemeinsam müssen wir unsere schönen und so nützlichen Bäume besser schützen, um einen Dominoeffekt an Baumsterben zu verhindern", so Jutta Stern.
Informationen zum Bäumegießen:
Gießen Sie einmal pro Woche abends 8 bis 10 Eimer Wasser direkt an den Stamm. Mit dem Inhalt des ersten Eimers sollte die Baumscheibe – der Bereich rund um den Stamm – zuerst angefeuchtet werden, damit der Boden das restliche Wasser aufnehmen kann. Idealerweise verwenden Sie für die Bewässerung der Bäume Regen- oder Grauwasser, um Trinkwasser zu schonen.
Bäume, die unter Trockenstress leiden, erkennt man an lichten Baumkronen mit kleinen, ein-gerollten Blättern. Ist es länger anhaltend trocken, nehmen die Schäden zu und die Blätter fallen ab. Bei vielen Jungbäumen ist die Austrocknung bereits deutlich am welken Laub zu erkennen.
Tipps und praktische Hinweise zur Umsetzung der Gieß-Aktion finden Sie auf www.bund-hessen.de/baeumegiessen