BUND Kreisverband
Groß-Gerau

PM des BUND Kreisvorstandes Groß-Gerau zu Ostern 2021 zu den großen Bedrohungen

01. April 2021 | Atomkraft, Energiewende, Klimawandel

Während die Corona-Pandemie erneut und verstärkt das Leben der Menschen bedroht und einschränkt, ruft der Vorstand des BUND Kreisverbands in dieser Jahreszeit, die in vielen Kulturen mit Hoffnung verbunden ist, zu einer mutigen Zusammenschau und energischen Schritten zu einer Überwindung der gegenwärtigen Bedrohungen auf. In einer Resolution der Jahreshauptversammlung hatten die Mitglieder festgestellt, dass „noch nie … die Gefahr einer vollständigen Auslöschung unserer Spezies … rational, technisch, in den Schöpfungen und Handlungen der gesamten Menschheit tatsächlich gegeben war.“ Die Unterwerfung der Natur als Ziel in Bibel und Aufklärung räche sich. So müssten nach Auffassung der Umweltschützer Corona-, Klimakrise und atomare Aufrüstung zusammen gesehen und angegangen werden.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation der UNO) habe in einer sehr aktuellen Untersuchung als hochwahrscheinlichen Auslöser der Corona-Pandemie eine Zoonose, das Überspringen des Virus von Tieren auf den Menschen festgestellt. Dies sehen die Naturschützer als Folge des „immer tieferen Eindringens der Menschen in Bereiche der Natur, in denen das Virus in tierischen Wirten lebte und eingegrenzt war.“ Natur müsse konsequenter geschützt und geschätzt werden, so Gutta Dreyer (Vorstandsmitglied).
Viel größer und bedrohlicher aber bleibe die Klimakrise, in der wir auf 3-4 Grad Celsius plus zusteuerten: 2014 vom IPCC, dem Weltklimarat der Vereinten Nationen festgestellt und immer weiter bis heute von der übergroßen Mehrzahl von Forschern warnend bestätigt. Die Mitglieder verweisen warnend auf ein Buch von Bruno Kern ( Das Märchen vom Grünen Wachstum; Zürich 2019), in dem der Autor ausführt: „Ein länger anhaltendes Überschreiten der ‚Kühlgrenztemperatur‘1 …würde das Überleben auf einem großen Teil der Landmasse … unmöglich machen… [:] …die Amazonas-Region, Indien, große Teile Afrikas, Australien und den gesamten Südwesten der USA. … [Bei einem Temperaturanstieg von mehr als 2 Grad Celsius würde] ein Großteil der Landmasse Savanne und Wüste, ein Großteil der Ozeane kein Leben mehr bergen und ein Massensterben mehr als 80% der Weltbevölkerung dahinraffen.“ ²

Gleichzeitig wandten sich die Anwesenden bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes gegen die „Apokalypse-Blindheit“, also die von dem Philosophen Günter Anders³ so genannte  „verdrängte totale Existenzbedrohung der Menschheit durch den Einsatz von Kernwaffen“. Dies scheine wieder auf in der Debatte um die „nukleare Teilhabe“ der Bundesrepublik beim Transport nuklearer Waffen durch die deutsche Luftwaffe unter US-amerikanischem Kommando. Weiterhin aber besonders auch in der „Modernisierung“ des Atomwaffenarsenals der Nuklear-Mächte auf „kleinere“, taktisch mit geringerer Hemmschwelle einzusetzende „Gefechtswaffen“!
Der Vorstand ruft auf, sich angesichts dieser Gefahren nicht entmutigen zu lassen sondern sich mit klaren Forderungen gegen die Bedrohungen zu wenden. So hatten die Mitglieder in der einstimmig verabschiedeten Resolution u.a. gefordert:
„Schluss mit Verschwörungstheorien in der Corona-Krise. Für eine sozial gerechte,
wissenschaftsbasierte konsequente Hygiene und Gesundheits-Politik.“ Dem müsse heute hinzugefügt werden, dass es nun endgültig um vorausschauend planende und abgestimmte, nachvollziehbare Schritte gehen müsse, fügt Gutta Dreyer vom Vorstand hinzu.

Weiterhin forderten die Mitglieder u.a.: „Schluss mit Blockaden der notwendigen Wenden in Verkehr, Energie-Erzeugung, Landwirtschaft. Schluss mit zukunftsgefährdenden Subventionen klimabedrohender Techniken und Verfahren. … Ausstieg aus der Kohle 2030 oder früher.“

Notwendig sei es, Corona zu bekämpfen ohne Friedenspolitik aufzugeben: Vorstandssprecher Andreas Swirschuk betont die in der Mitgliederresolution geforderte Dringlichkeit, eine Waffenruhe in Nord-Syrien zu erarbeiten und friedensfördernde Maßnahmen durch die Bundesregierung zu unterstützen, weiterhin die „nukleare Teilhabe“ abzulehnen, Atomwaffen von deutschem Boden zu entfernen sowie  Landminen zu ächten. Krieg sei die größte Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Kreisgeschäftsführer Herbert Debus sieht es als hohe Wichtigkeit an, die Vermeidung des Klimawandels als Priorität vorbeugender Friedenspolitik in politisches und militärisches Handeln zu erkennen und umzusetzen. Rasche und drastische Emissionsverminderung sei dringliche friedenssichernde Maßnahme. Die Bundesregierung müsse praktische Vorhaben an der Schnittstelle von Klima-, Entwicklungs- und Friedenspolitik initiieren unter Nutzung ihres internationalen Einflusses.

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