Hecken sollten den Garten nicht nur verdecken: Kirschlorbeer besser nicht mehr pflanzen!

10. Mai 2024

Am eigenen Stand auf unseren  Pflanzenflohmärkten in Nauheim und Groß-Gerau stellten wir neben dem üblichen Verkauf von Stauden aus dem eigenen Garten wieder ein besonderes Thema in den Vordergrund. Auch wegen des vorangegangenen Internationalen Gedenktags für biologische Vielfalt am 22. April machten wir auf die noch immer vorherrschende Monotonie der Heckenbepflanzung aufmerksam. Der immergrüne und schnell wachsende  Kirschlorbeer ist nach wie vor ein Verkaufsschlager, mit dem nicht selten vollständige Gartenfronten und -grenzen durchgängig bepflanzt werden – ‚grüne Betonwände‘. 

Warum sollten wir Kirschlorbeer besser nicht oder wenigstens nicht ausschließlich pflanzen? Auch der BUND zweifelt wie viele andere Naturschützer am ökologischen Wert dieses invasiven Rosengewächses. Es vermehrt sich rasant und verdrängt andere Pflanzen, was besonders außerhalb von Siedlungen problematisch ist. Seine Blüten und Früchte dienen nur ganz wenigen Arten als Nahrung  und sind für die meisten Tiere ungenießbar. Als Versteck oder Brutplatz wird der Kirschlorbeer von Vögeln nur selten ausgewählt. Seine giftigen Blätter verrotten schlecht, „töten“ das Bodenleben ab und  sollten im Übrigen deshalb im Garten auch nicht  kompostiert werden.

Übrigens darf der Kirschlorbeer in der Schweiz ab September nicht mehr verkauft, neu gepflanzt oder verschenkt werden.

Vielfältige Hecken locken Arten in den Garten:
Heimischen Wildsträuchern den Vorzug geben!

Um überall käufliche Alternativen  zum Kirschlorbeer aufzuzeigen, haben wir  Zweige von verschiedenen heimischen oder längst heimisch gewordenen Sträuchern vorgestellt, die sich für ökologisch sinnvolle Form- und Schnitthecken wesentlich besser eignen. Alle gezeigten Sträucher sind winterhart, manche wie die Eibe oder die Ölweide immergrün, andere dagegen nur sommergrün wie die Hainbuche, die aber durch ihr dichtes Geäst auch im Winter einen guten Sichtschutz bietet. Unser bunter Drehstand zog viele Standbesucherinnen an. Interessiert lasen sie auf den  Erklär-Karten die Infos über die  vom BUND u.a. empfohlenen Wildsträucher-Hecken. So konnten sie erfahren, dass z.B. Weißdorn, Rote Glanzmispel,  Sanddorn, Liguster, Berberitze, Mahonie  oder die Winterheckenkirsche u.v.a.m. vielen Tieren artgerechten Lebensraum, sicheres Versteck, beste Nahrungsquelle und geschützten Nistplatz bieten. Ihre Blüten, Blätter, Früchte und Holzteile sind leckere und gesunde Nahrung für bis zu 7000 Tierarten: Vögel, Bestäuber wie auch Wildbienen und Falter, Käfer und andere Insekten, Raupen und Kleinsäuger.

Text und Foto: Gutta Dreyer und Jutta Stern

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