Am Sonntag, 24. März 2024 um 13 Uhr zeigt der BUND KV Groß-Gerau den 70-minütigen Dokumentarfilm „Knirschendes Gold“ im Naturfreundehaus Trebur, Kleine Grabengasse 9, 65468 Trebur in Zusammenarbeit mit der BIK Trebur (Bürgerinitiative gegen den großflächigen Kiesabbau) und den Naturfreunden Trebur.
Dieser Film entstand aus einer Kurzdokumentation zum Sand- und Kiesabbau in Babenhausen und Schaafheim in Zusammenarbeit mit der Umweltaktivistin und Regisseurin Sabine Schwöbel-Lehmann und dem Filmemacher Valentin Boczkowski.
Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit, das vorgesehene Gelände der Auskiesung auf der Hessenaue gemeinsam mit Fahrzeugen zu umrunden, um die Ausmaße dieser Fläche deutlich zu machen.
Den beiden Filmemachern ist klar, dass die ökologischen und umweltpolitischen Probleme, die der Sand- und Kiesabbau in der Region verursacht, in ganz Deutschland auftreten. Das undurchsichtige Berggesetz, das viele Lokalpolitiker*innen selbst nicht verstehen, das aber den Sand- und Kiesunternehmen etliche Schlupflöcher dazu bietet, jedes Jahr mehr Sand- und Kies abzubauen.
Außerdem existieren wenig bis keine Kontrollmechanismen, die transparent machen, was mit dem Sand- und Kies geschieht, den die Unternehmen abbauen. Ein veraltetes Bergrecht aus dem 19. Jahrhundert, das es Unternehmern leicht macht, Natur- und Grundwasserschutzgebiete für den Sand- und Kiesabbau zu opfern.
Diese und andere Probleme haben die beiden Filmemacher dazu motiviert, einen umfassenderen Dokumentarfilm zu produzieren, der sich grundlegend mit den vielen komplexen und schwer zu durchschauenden Problemen des Sand- und Kiesabbaus in Deutschland beschäftigt.
Mit Unterstützung weiterer Expert*innen und Umweltaktivist*innen aus mehreren Regionen Hessens bietet der Dokumentarfilm verschiedene Perspektiven und neue Erkenntnisse zum Sand- und Kiesabbau.
Der Film behandelt folgende Aspekte, die mit der Sand- und Kiesindustrie im Konflikt stehen:
- Rodung von Bann- und Schutzwäldern
- Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und Böden für immer
- Zerstörung von Lebensraum von streng geschützten Arten
- Zusammenhänge zwischen dem Rohstoffabbau Sand und der Bauwirtschaft
- Notwendigkeit der Reform des Bergrechts
- Auswirkungen auf die Klimakrise
- Gefährdung des Grundwassers und Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung.
Einzelne Politiker vor Ort und Kommunalparlamente schaffen vielerorts durch Verkauf und Verpachtung die Voraussetzungen, dass mit Hilfe des Bergrecht Raubbau an der Natur genehmigt und somit angewendet werden kann. Dabei wird u. g. wenig bis gar keine Rücksicht auf die Trinkwasserversorgung genommen, denn das Bergrecht steht über Menschen-, Klima-, Natur- und Artenschutzrechten. Der industrielle Abbau von Kohle, Sand, Kies, Gips, Basalt und anderen Gesteinen darf nicht mehr dazu führen, dass Menschen enteignet und die Natur auf Kosten künftiger Generationen unwiederbringlich zerstört wird.
Wir freuen uns auf Ihren/euren Besuch, eine rege Diskussion und eine erhellende Rundfahrt um die geplante Auskiesungsfläche.