BUND Stand beim Aktionstag für Demokratie und Menschenrechte am 1.Juni:
- Warum engagieren wir uns als Umweltverband gegen Rechtspopulismus?
Diese Frage haben wir auf derartigen Kundgebungen öfter gehört, auch aus unseren Reihen. Unsere Kernaufgabe sei doch Natur- und Umweltschutz, da gäbe es doch weiß Gott genug zu tun. Schon richtig, doch versteht sich gerade der BUND - mehr noch als andere Umwelt-verbände - als eine politisch mitwirkende Organisation mit klarer demokratischer Haltung. Wenn demokratische Spielregeln und Institutionen wie aktuell unter Druck geraten, stehen früher oder später auch unsere Mitwirkungsrechte auf dem Spiel.
- Wer Rechte von Menschen sabotiert, hat oft auch keinen Respekt vor ihrem Naturerbe!
Ein Blick in Geschichte und Gegenwartspolitik zeigt, dass autoritäre und fundamentalistische Regimes nicht nur Menschenrechte immer wieder in die Tonne treten. Ebenso ignorieren sie die planetare Endlichkeit unserer Naturressoucen und rauben diese noch dreister aus als andere aus: Entweder selbst oder in profitabler Kumpanei mit internationalen Konzernen (z.B. Amazonasregion, indonesischer Regenwald). Eliten und Führer freiheitsfeindlicher Regierungen opfern zugunsten von Herrschaftssicherung und Vermögensanhäufung immer wieder Wohl und Freiheit ihrer Völker und die Zukunft nachwachsender Generationen . Wirksames ökologisches Engagement braucht deshalb immer einen rechtsstaatlichen Rahmen. Die Demokratie also.
- Unsere BUND Mitmachaktion im „Demokratie-Baumarkt“ für „Qualitätsbausteine Demokratie“ war gelungen!
Mit einem simulierten „Demokratie-Baumarkt“ wollten wir beim Aktionstag in Groß-Gerau aufzeigen, dass Demokratie und Rechtsstaat für das alltägliche Leben einen unabdingbaren, kostbaren und lebensschützenden Daseinswert besitzt. Weil Demokratie eine gemeinsame Aufgabe für alle ist, wurde unser „Baumarkt“ mit dem Schild „Demokratie muss jede/r mit aufbauen“ beworben. Die dort angebotenen Bausteine thematisierten Freiheitsrechte, Schutzbestimmungen, rechtsstaatliche Einrichtungen, Nachhaltigkeitsziele, Gemeinwohl, Vermögensverteilung, Teilhabe und Mitwirkung. Unsere „Kunden“ sollten diese Bausteine für sich gewichten, um eine stabile Architektur von Demokratie zu sichern. Im Zentrum des Ladens hatten wir einen großen Einsortier-Drehständer aufgestellt, an dessen Drahtkörbe 12 Schlüssel-Aussagen, wichtige Bausteine der Demokratie, angebracht waren. Es machte den „Baumarktkunden“ sichtlich Spaß, jeweils drei Spielzeugbausteine nach persönlicher Priorität in die passenden Drahtkörbe zu verteilen. Am Ende waren die Körbchen unterschiedlich voll mit Bausteinen und man konnte deutlich sehen: Für Demokratie bedarf es vieler verschiedener Bausteine und Anstrengungen.
Die Auswertung der „Demokratie-Bausteine“ ergab vier Spitzenreiter:
- „Ich achte die Freiheit kommender Generationen. Dafür setze ich mich für klimagrechtes und nachhaltiges Handeln ein.“
- „Ich bringe Einsicht und Geduld auf, um komplexe Probleme umfassend verstehen und lösen zu können.“
- „Ich bringe Menschlichkeit und Verständnis auf, um mit anderen solidarische Verantwortung für unsere Gemeinschaft zu tragen.
- „Ich schätze Meinungs- und Pressefreiheit, auch wenn mir die Ergebnisse nicht immer gefallen“
Organisation und Texte: Gutta Dreyer, Barbara Helling, Jutta Stern
Fotos: Petra Corbet, Jutta Stern