BUND Kreisverband
Groß-Gerau

BUND Kreisverband widerlegt Argumente für XXXL-Gewächshaus

04. Oktober 2022

Ein Riesengewächshaus – 13 Fußballfelder groß – soll in den Klein-Rohrheimer Feldern bei Gernsheim gebaut werden. Die Pläne für dieses XXXL-Gewächshaus lehnt der BUND Kreisverband Groß-Gerau weiterhin ab. Der Umweltverband unterstützt damit die Resolution der Kreistagskoalition. Die vom Bauherren Jirko Stiller angeführten Argumente können nicht überzeugen.

„Ganzjährige Produktion von Tomaten und Gurken in unserer Region ist klimaschädliche Energieverschwendung“, sagt Heike Muster vom Kreisvorstand. Wer richtigerweise regionales Gemüse und Salat bevorzugt, ist im Winter mit Feldsalat, Lauch, Karotten, anderen Wurzelgemüsesorten und Kohl in allen seinen Varianten bestens bedient. Diese wachsen ohne jegliche Heizung und bleiben ohne Kühlung den ganzen Winter frisch. Deshalb hinkt der CO2-Vergleich mit dem Kauf von Produkten aus Südspanien.

Zum Thema Wasser verschweigt Herr Stiller wichtige Informationen. Von einem geschlossenen Kreislaufsystem kann keineswegs gesprochen werden. Tomaten z. B. bestehen zu etwa 95 Prozent aus Wasser. „Wasser, das in den Früchten zum Kunden geht, kann ja wohl nicht wiederverwendet werden und fehlt daher dem Grundwasser“, meint Muster. Sie leitet selbst einen Bioland - Gemüsebetrieb.

Bei der von Herrn Stiller vorgesehenen Beheizung seiner geplanten 13 Fußballfelder großen Gewächshäuser mit Erdwärme müsste diese mittels Strom aus der Erde gepumpt werden. Bekanntlich ist aber der Heizwärmebedarf im Winter am größten, hingegen der Stromertrag der Fotovoltaikanlagen gerade dann am geringsten. Übers Jahr gesehen mag vielleicht die Rechnung aufgehen. Dass Wärme aber im Winter grundsätzlich und in den nächsten Jahren verstärkt fehlt, hat mittlerweile fast jede und jeder begriffen.

Der BUND Kreisvorstand hat ebenfalls Bedenken, dass das Agrarkonsortium der KlosterGut- Gruppe mit High-Tech-Turbo-Massenproduktion seine Marktmacht noch vergrößert und „einfache“ Bauern beim Absatz sowie bei den Preisen für immer knappere landwirtschaftliche Flächen verdrängt.

 

Text und Foto: Heike Muster

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