Der BUND e.V. KV Groß-Gerau steht hinter den Einwänden der Bürgerinitiative gegen den Kiesabbau in Trebur (BIK)
Die Kreisverband Groß-Gerau des BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schließt sich den Forderungen der Bürgerinitiative gegen den großflächigen Kiesabbau in Trebur (BIK) an. Die Dyckerhoff Kieswerk Trebur GmbH & Co. KG plant zur Gewinnung von Quarzsand und –kies während einer 50 Jahren andauernden Abbauphase, ein Kieswerk mit einer Fläche von ca. 79 Hektar (davon 47 Hektar reine Seefläche) entstehen zu lassen.
Christine Allendörfer sagt: „Wir stehen dem überdimensionierten Abbau sehr kritisch gegenüber, da Kies- und Sandschichten gleichzeitig auch eine existentiell bedeutende Speicher- und Filterfunktion für das Grundwasser haben. Aus diesem Grundwasser wird mehr als 60 % unseres Trinkwassers gewonnen. Von der Natur abgedeckte und somit geschützte Grundwasserleiter werden freigelegt und der Verschmutzung preisgegeben“.
Zusätzlich geht mit dem Kiesabbau ein unwiederbringlicher Verlust von wertvollem Acker- und Wiesenland einher, der nicht nur unter dem Gesichtspunkt schwindender heimischer Nahrungsproduktion, sondern insbesondere auch unter Natur- und Umweltschutzaspekten immer bedrohlicher wird. So wird durch dieses Projekt ein EU Schutzgebiet (Natura 2000) zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten zerstört. Außerdem würde auch das nahegelegene Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet Hessenaue belastet werden.
Der BUND unterstützt die Initiative für die Einsprüche beim Regierungspräsidium Darmstadt. Die Argumente gegen das Vorhaben sind auf der Webseite trebur.de/umwelt/bik.html von der BIK zusammengestellt. Dazu Andreas Swirschuk: „ Wir rufen alle betroffenen Personen dazu auf, sich zu beteiligen und gegen dieses Vorhaben bis zum 13.12.2023 Einwendungen einzureichen. Und dieser Personenkreis geht weit über Trebur hinaus!“. Entsprechende Unterlagen sind auf der o.g. Homepage der Gemeinde Trebur hinterlegt.
„Der Rohstoff Kies ist äußerst begehrt, aber endlich, und wird zur Zeit zum Bauen von Straßen, Brücken und Häusern eingesetzt, denn in den allermeisten Fällen dient Kies als ein Bestandteil von Beton. Die heimischen Kies- und Sandvorkommen sind nicht nur eine kostengünstige Bezugsquelle für die hiesige Bauwirtschaft, sondern auch ein gefragter Exportartikel : circa ein Drittel der Kiesförderung wird zu Lasten unserer Natur exportiert für international agierende Unternehmen“, bemerkt der Umweltverband. Ein Exportverzicht und die konsequentere Verwendung von aufbereitetem Bauschutt BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Kreisverband Groß-Gerau würde die Erweiterung des Kieswerks in Trebur unnötig machen. Derzeit werden lediglich 12 bis 20 % des anfallenden Bauschutts zur Wiederverwendung aufbereitet. Laut einer Studie der Hochschule München könnte der Anteil an aufbereitetem Abbruchmaterial auf teilweise bis zu 100 % erhöht werden.