BUND e.V. KV Groß-Gerau lehnt Erdölförderung im Ried ab

12. November 2023

Der BUND für Natur- und Umweltschutz tritt ein für den kompletten Ausstieg aus dem Abbau fossiler Energieträger, da diese die Hauptquellen von menschengemachten Treibhausgasemissionen und damit der globalen Erwärmung sind.
„Die Erschließung weiterer Ölfelder lehnen wir daher ab“, lautet die Mitteilung der Umweltschützer.

Das im Ried geförderte Erdöl soll zwar nicht als Energieträger eingesetzt werden, sondern als Grundlage für hochwertige Kunststoffprodukte dienen, obwohl auch in der Chemieindustrie der Einsatz von Erdöl nicht mehr notwendig ist: Zur Herstellung von Produkten basierend auf Kohlenstoffverbindungen kann nämlich auf künstliche Energieträger aus Erneuerbaren Energien und Bioenergien zurückgegriffen werden. Auch sollten schon vorhandene, ölbasierende Produkte effizienter genutzt werden und einem Recyclingsystem zugeführt werden.

„Die weitere Verarbeitung von Erdöl in der Industrie für „Produkte des täglichen Lebens“ muss umgehend gestoppt werden: Nur, was nicht produziert und verkauft wird, muss hinterher nicht entsorgt werden“, stellt Christine Allendörfer vom BUND KV Groß-Gerau klar. Als Ersatz eigenen sich hervorragend Recyclingkunststoffe, die im Vergleich zu Kunststoffen aus Erdöl oder Erdgas den Ausstoß großer Mengen an Treibhausgasen verringern.

Selbst zur Medikamentenherstellung gibt es inzwischen Alternativen.

Auch, wenn der Erdölabbau unter strengsten technischen und umweltschonenden Standards erfolgten soll und vom RP Darmstadt die Bohrungen überwacht werden: es kann trotz allem zu ungeplanten Vorfällen kommen. Die Folgen einer Grundwasserverseuchung wären fatal, da das Hessische Ried die Trinkwasserversorgung im Rhein-Main Gebiet sicherstellt. Bedenklich ist auch, dass das geförderte Öl zur Aufbereitung mit Lkws in die Raffinerie nach Karlsruhe transportiert werden soll, und das bei einer Tagesmenge von ca. 95.400 l. Das Gefahrenpotential für die Bevölkerung und die Umwelt dabei ist erschreckend groß. Kein Jahr vergeht ohne Katastrophenmeldungen beim Erdöltransport!

Deutlich lautet die Forderung vom BUND GG: „Wir können nicht nachvollziehen, weshalb vom Regierungspräsidium Darmstadt eine Genehmigung zur Förderung von Erdöl im Januar 2018 für 27 Jahre erteilt wurde. Um dem Klimawandel aufzuhalten, müssen die Ölkonzerne umdenken: Sie dürfen nicht weiter in die Erschließung neuer Ölfelder investieren, sondern sollten ihren Schwerpunkt auf klimafreundliche, Erneuerbare Energien verlegen. Das "goldene Ölzeitalter" ist vorbei. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien

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