Pressemitteilung: Alternative zum geplanten „Gewerbegebiet Nordost“ in Groß-Rohrheim

14. Mai 2025

 (Foto Sergi Kabrera /auf unsplash)

BUND für Umwelt- und Naturschutz zeigt Alternative zum geplanten „Gewerbegebiet Nordost“ in Groß-Rohrheim auf

Pressemitteilung vom 14.05.2025

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) KV Groß-Gerau spricht sich entschieden gegen die Pläne zum „Gewerbegebiet Nordost“ in Groß-Rohrheim aus. Wie aus der Bauleitplanung zu entnehmen ist, umfasst das Plangebiet eine Fläche von 7,49 ha. Ein Blick auf die Webseite der Gemeinde Groß-Rohrheim offenbart allerdings, dass auf der gegenüberliegenden Westseite des Industriegebietes von den insgesamt 63 ha aktuell noch drei Grundstücke brach liegen, mit Flächen von 5.000 qm bis 41.000 qm. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb jetzt schon Ackerland versiegelt werden soll, obwohl in dem erschlossenen Industriegebiet noch so viele Freiflächen existieren.“, fragt sich Christine Allendörfer vom BUND KV GG. 

Den Vorstellungen der Gemeinde Groß-Rohrheim entsprechend ist beabsichtigt keine Logistikhallen, sondern kleine Gewerbeunternehmen dort anzusiedeln. Im Austausch mit den Gernsheimer Stadtverordneten wurde dies kommuniziert. Wie ein Beispiel aus aktuellem Anlass aber zeigt, kann dies nicht zugesichert werden. Denn: Obwohl die lokale Gemeindevertretung den Bau eines Logistikzentrum im „alten“ Industriegebiet abgelehnt hat, wurde die Baugenehmigung von der Kreisverwaltung Bergstraße erteilt, die letztendlich darüber entscheidet. Auf einer Fläche von 30.000 qm (= 3 ha) werden nun auch dort riesige Hallen für Alnatura entstehen, anstatt das Gebiet an verschiedene Kleinunternehmer aufzuteilen. Der Widerstand aus der Groß-Rohrheimer Bevölkerung ist groß, der Fragenkatalog einer Bürgerinitiative an den Gemeindevorstand blieb bisher unbeantwortet.

Eine Kontaktaufnahme von Seiten des Groß-Rohrheimer Bürgermeisters mit der Stadt Gernsheim im ersten Planungschritt für das neue Industriegebiet ist erfolgt. Grund hierfür ist, dass die Zufahrt über den Südkreisel in Klein-Rohrheim erfolgen soll. Diese Abfahrt grenzt zurzeit an Ackergelände und wird als Wirtschafts- und Fahrradweg genutzt.  Ein Ausbau würde ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen bedeuten für diesen Bereich – überwiegend Durchgangsverkehr ins neue Industriegebiet. Eine gravierende Belastung für die Umwelt wäre zudem, dass das vorhandene Biotop am Grenzgraben zu Groß-Rohrheim komplett zerstört würde, sowie das nahegelegene Schutzgebiet darunter zu leiden hätte. Die Stadtverordneten in Gernsheim sollten sich darüber bewusst sein, dass durch sie eine gewichtige und folgenreiche Entscheidung über den Ausbau des Kreisels zu treffen ist.

Der BUND KV Groß-Gerau fordert daher die Gemeinde Groß-Rohrheim auf, die Pläne für das „Gewerbegebiet Nordost“ zu überdenken und stattdessen nachhaltige Entwicklungskonzepte zu erarbeiten. Gerade wegen der erst kürzlich erfolgten Vereinbarung zur Erweiterung des Kiesabbaugeländes von 18 ha mit der Fa. Omlor sollte die Nutzung von bereits erschlossenen und freien Gewerbeflächen Vorrang haben. Auch wegen der Nähe zu den Wohngebieten und den kürzeren Arbeitswegen sind Betriebe auf den noch freien Flächen im Gewerbegebiet West für Mensch und Umwelt vorteilhafter.


Text: Christine Allendörfer

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